Das vorliegende Buch ist in vierjähriger Forschungsarbeit und zwei Jahrzehnten praktischer Beratungs- und Projektarbeit in verschiedenen Organisationen entstanden. Es geht der Frage nach, warum Kooperation in Institutionen, also in Unternehmen, Parteien, Verwaltungen, Schulen, Spitälern oder Vereinen, oft vom Scheitern bedroht ist.
Institutionelle Kooperation ist unverzichtbar, um gewichtige Ziele zu erreichen: Sowohl die Ziele der jeweiligen Organisation als auch die Ziele der darin tätigen Mitarbeitenden und Führungspersonen. Deren Zusammenspiel, Wohlbefinden und Erfolg werden von der Verpflichtung zur Kooperation wie auch ihrem potenziell konfliktbehafteten Scheitern tangiert. Doch was ist überhaupt institutionelle Kooperation? Was meinen Menschen, wenn sie von Kooperation sprechen, und warum unterscheiden sich ihre Vorstellungen erfahrungsgemäss beträchtlich? Und wie sind die von den Beteiligten vielfach als unüberschaubar oder sogar irritierend wahrgenommenen Vorgänge in der alltäglichen Zusammenarbeit erklärbar?
Diese Fragen werden aus der Perspektive der praktischen Philosophie in den Blick genommen. Es werden unter anderem drei Prototypen von Kooperation unterschieden und anhand ihrer Merkmale präzisiert. Die drei Typen werden dann in ein interaktives Kooperationsmodell eingebettet, welches die soziale Tiefenstruktur kommunikativer Vorgänge im wechselhaften Verlauf einer Zusammenarbeit erhellt. Das Buch trägt damit zu einem vertieften Verständnis der Gelingensbedingungen verschiedener Kooperationsarrangements bei. Denn die dringenden und drängenden Herausforderungen und Probleme der Welt können in Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Gesundheitswesen, Forschung oder Bildung nur kooperativ angegangen und gelöst werden.